SENSE an Regelschulen

 

ESF-5501175

SENSE@school

Projekt: Inklusion geht zur Schule
Dauer: August 2022 bis September 2024

 

Wer kümmert sich, wenn ein alter Mensch allein nicht mehr zurechtkommt? Das ist eine der wichtigsten Fragen unserer Gesellschaft. In 15 Jahren könnten vier Millionen Menschen pflegebedürftig sein, errechnete eine Studie im Jahr 2018. Gleichzeitig fehlen schon jetzt etwa 200.000 PflegerInnen: 100.000 in der Akutpflege und 100.000 in der Langzeitpflege, also in Pflegeeinrichtungen wie Altenheimen. Auch in der ambulanten Pflege fehlt Personal, das Angehörige dabei unterstützt, Menschen zu Hause würdevoll zu pflegen. Es braucht also Angebote, die diese Berufsbilder vorstellen und entgegen der öffentlichen Wahrnehmung die Vorteile dieser Berufsfelder abbilden.

Ziele unseres Angebots sind:

  • die dauerhafte Eingliederung der Teilnehmenden in die Arbeitswelt
  • die Arbeitsweltorientierung im Gesundheits- & Sozialsektor.

Durch zusätzlichem Unterricht, der im Rahmen eines bewusstseinsbildenden Konzeptes die Berufsfelder vorstellt und den Umgang mit Menschen inklusiv darstellt.

Mit dem Angebot wird konkret auch der Artikel 8 der UN-BRK erstmals aktiv umgesetzt, der den unterzeichnenden Staaten das Angebot solcher Maßnahmen auferlegt hat. Das ESF-Vorhaben „Grundbildung mit Erwerbswelterfahrung“ ist für die Beseitigung des qualitativen gleich wie quantitativen Pflegenotstandes eine Chance, denn durch dieses zusätzliche Angebot kann der Übergang von der Schule in Pflegeberufe für junge Menschen durch die Beseitigung von Hemmnissen gelingen.

Das Vorhaben umfasst im Detail:

  • die wöchentliche, individuelle bildungsbegleitende berufliche Orientierungsberatung (Themen sind u.a. Alter, Behinderung, Umgang mit Zielgruppen, Diversität und Inklusion);
  • wöchentliche arbeitsweltorientierte Unterrichtsstunden (Themen sind u.a. Berufswahlentscheidung, Berufsbilderkundung, Persönlichkeitstraining, Sensibilisierungstraining)
  • Schlüsselqualifikationen: Empathie, Inklusion, Diversität)

Alle Teilnehmenden erhalten eine umfassende Eingangsberatung mit Erfassung der möglichen Berufsfelder im Sozial- und Gesundheitssektor. Auch für Neuzugewanderte ohne ausreichende Grundbildung und Kompetenzen ist der Besuch des Lehrgangs möglich.

Das Vorhaben richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, der 9. und 10 Klasse Realschule, die entweder Ihre zehnjährige Schulpflicht mit Realschulabschluss absolvieren und/oder einen höherwertigen Abschluss erlangen möchten. Diese Jugendlichen, darunter viele mit Migrationshintergrund, befinden sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Berufsorientierung.